Rede von Jürgen

Liebe Maria, lieber André, liebe Familie, liebe Freunde, liebe Gäste,

 

vorgestern auf dem Heimflug von Tel Aviv nach Berlin habe ich mein Laptop geöffnet, um mein vorbereitetes Manuskript für meine Trauzeugenrede in die Endfassung zu bringen.
Ich hatte eigentlich ein gutes Gerüst:
- gute Zitate und etwas zum Lachen,
- gute Überleitungen,
- sehr viel Gutes über die Bedeutung der Ehe,
- von guten und von schlechten Zeiten,
- von Füreinanderdasein und Zueinanderstehen,
- von Verständnis, Offenheit und Toleranz füreinander,
- von gemeinsamer Zeit, gemeinsamen Aktivitäten,
- von gemeinsamen Gesprächen und gemeinsamen Lachen,
- und von einigen Erfahrungen, die ich als mittlerweile 18 Jahre verheirateter Ehemann    

  selbst so gemacht habe.


Und was habe ich gemacht? Ich habe meine Datei wieder geschlossen.
Ich war voll von dem Gedanken, wie sehr die Beziehung zwischen Menschen, zwischen Völkern, Familien, Freunden und Paaren in positiver und negativer Hinsicht unser Leben beeinflussen kann. Mir ist in diesem ganz besonderen Land Israel mal wieder die Bedeutung von Harmonie, Toleranz, Freundschaft und Liebe klar geworden.
In dieser besonderen Stimmung, voll von Eindrücken und Gefühlen, die sich bei mir fernab
der Heimat und irgendwie in einer anderen Welt aufgestaut haben, habe ich mich gefragt, was eigentlich der Kern dessen ist, was ich euch beiden sagen möchte und was ich empfinde, wenn ich an euch und diesen heutigen ganz besonderen und einmaligen Tag denke.

Und als Antwort auf dese Frage habe ich zwei Dinge empfunden, nämlich tiefe Dankbarkeit und Freude.
Ich möchte mich bei dir, mein lieber Trauzeuge André, bedanken, dass ich hier sein darf und deine Eheschließung bezeugen darf.
Glaub mir, ich weiß wie du dich jetzt fühlst, welch bedeutenden Schritt du gehst und wie sich das Bewusstsein und die Zufriedenheit darüber nun verheiratet zu sein, in der nächsten Zeit weiter verstärken wird.
Es ist etwas Anderes und Besonderes verheiratet zu sein.
Nicht nur, dass du als Ehemann länger als ein Junggeselle lebst, nein du brauchst jetzt bei der Vorstellung von Maria auch nicht mehr bei der Bezeichnung rumdrucksen oder sagen, das ist mein Schnucki, sondern kannst frei heraus sagen, das ist meine Frau Maria!
Und jedes Mal, wenn du das in der nächsten Zeit sagen wirst, steigt dein Glücksempfinden, und dein Stolz und deine Liebe zu Maria werden dir noch bewusster und nach außen noch sichtbarer.
Lieber André, ich möchte mich auch dafür bedanken, dass wir so viele Jahre Freunde sind, dass wir uns nie aus den Augen verloren haben und dass wir uns aufeinander verlassen können.
Und lieber André, vor allem möchte ich mich heute dafür bei dir bedanken, dass du uns Maria gebracht hast!
Ich muss es einfach dauernd wiederholen: Auch wenn dich viele für einen typischen Junggesellen gehalten haben, ich habe es immer gewusst und gesagt, dass du dein Glück finden wirst und genau dieser Tag kommen wird! Und zwar weil ich dich, deine Qualitäten, deinen guten Charakter und unsere Wünsche kenne.
Noch nie habe ich so gerne Recht behalten wie genau jetzt.

Lieber André, ich freue mich heute mit dir aus ganzem Herzen und bin zugleich auch etwas stolz auf dich.



Und liebe Maria, ich möchte mich aus tiefstem Herzen auch bei dir bedanken.
Und zwar dafür, dass du so bist, wie du bist.
Du hast nicht nur Andrés Leben sondern auch unser Leben mit deinem herzlichen und gefühlvollen Wesen bereichert.
So, wie ich dich kennenlernen durfte, weiß ich, dass du eine wundervolle Ehefrau für André sein wirst, so wie ich auch weiß, dass Andrés Liebe und seine guten Eigenschaften ihn zu einem wunderbaren Ehemann für dich machen.
Insofern liebe Nicole, werden wir als Trauzeugen, was Krisenbewältigung anbetrifft, wohl arbeitslos bleiben. 
Du liebe Maria, hast dafür gesorgt, dass sich André weiter gut entwickelt hat.
Seit du da bist, brauche ich nur noch ein Paar Ohrstöpsel, um André in angemessener Lautstärke zu empfangen und ich habe den Eindruck, dass er nun manchmal sogar zuhören kann und dass ich in unseren Gesprächen nun sogar öfters als früher zu Wort komme.
Bitte liebe Maria, mach weiter so. Bastel ihn dir weiter zurecht, ohne ihn aber völlig zu verändern und du lieber Angler, halt dir diesen Goldfisch weiter an dir Angel, aber lass auch ab und zu mal Leine nach.
Ich wünsche mir, dass nicht nur eure Ehe ewig sondern auch unsere Freundschaft noch lange halten wird.
Bedanken möchte ich mich bei euch beiden aber auch dafür, dass wir in einem so tollen Rahmen dabei sein dürfen, die ersten Stunden eurer Ehe mit einem so berauschenden Fest als ewige Erinnerung mitgestalten und miterleben dürfen. Ich dachte bisher, dass es eine solche Hochzeitsplanung immer nur im Fernsehen gibt.

 

Damit wir aber nun nicht mehr lange vom Feiern abgehalten werden, und eure liebe Trauzeugin Nicole auch noch mal zu Wort kommen kann, muss ich nun wohl zum Abschluss kommen. Dafür möchte ich alle Gäste bitten euch und euer Glas zu Ehren des Brautpaares zu erheben.
Schließen möchte ich mit Johann Wolfgang Goethe:

„Ihr seid nun eins, ihr beide, und wir sind mit euch eins.
Trinkt auf der Freude Dauer ein Glas des guten Weins.
Und bleibt zu allen Zeiten einander zugekehrt,
durch Streit und Zwietracht werde nie euer Bund gestört.“

Liebe Maria, lieber André,
auf eure ewige Liebe,
es ist schön, euer Freund sein zu dürfen,
wir alle sind mit euch!
Auf euer Wohl liebes Brautpaar!

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Viel Spaß!!!